Remo Heads

Im Jahre 1957 wurde die Firma Remo von Remo D. Belli, einem seinerzeit bereits erfolgreichen Schlagzeuger, gegründet, der bereits nach dem zweitem Weltkrieg mit verschiedenen Materialien experimentierte, um Schlagzeugfelle aus Kunststoff herzustellen, die bis dato nur aus Tierhäuten oder Schweineblasen hergestellt wurden.

Bei seinen Recherchen ist Remo Belli dabei auf ein Material gestoßen, dass im Krieg beim Flugzeugbau als Hitzeschild verwendet wurde: Polyethylenterephthalat (PET) oder besser bekannt unter dem Namen Mylar.

Dieses Material war nicht nur beständig gegen Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen, sondern zudem auch noch in der Lage mit einer Art feinkörnigem Sand beschichtet zu werden, so dass dieses auch mit Besen bespielt werden konnten und den Naturfellen, die bis zu diesem Zeitpunkt benutzt wurden ähnlich, zu sein. Aufgrund der Wetterbeständigkeit wurde somit wurde die legendäre „ambassador weatherking“ Serie ins Leben gerufen.

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Vor allem die Rockschlagzeuger bevorzugten die stabilen Kunststofffelle; wobei kein geringerer als Ringo Star von den Beatles als einer der ersten das Remo Logo auf seiner Bass Drum trug und zu dem großen Erfolg von Remo in Rock und Rock ´n Roll Szene beitrug. Auch immer mehr Jazzschlagzeuger, die bis zum Anfang der 60´er Jahre den Klang von Naturhäuten bevorzugten, wechselten zu den „ambassador weatherking“ Fellen.

In den vergangenen Jahrzehnten der beispiellosen Firmengeschichte von Remo, sind zahllose weitere Felltypen und Modelle entwickelt worden – ein- oder zweischichtig – die oft eine Ära der Musik geprägt haben: beispielsweise die doppelschichtigen Pin Stripe, Emperor, Black Dot oder CS-Felle eines Steve Gadd oder Tony Williams, die einen bassbetonteren Sound haben oder die Legacy bzw. Renaissance Serie, die dem Jazzsound eines Naturfelles nachempfunden sind.

Es führt hier zu weit, auf alle verschiedenen Modelle und Kombinationsmöglichkeiten der Firma Remo einzugehen. Hierzu möchte ich auf die einschlägigen Foren oder auf die Remo Internetseite verweisen.

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Warum spiele ich Remo?

Unabhängig davon, dass mich die oben geschilderten Firmengeschichte aufgrund des Pioniergeistes und der damit verbundenen Passion und Identifikation mit dem Produkt sehr beeindruckt, habe ich schon immer – auch vor der Gründung des Drummers Institute – Remo gespielt. Zudem fühle ich mich auch durch den freundschaftlichen Kontakt zu Gary Mann seit Anfang der 90´er Jahre eng mit Remo verbunden – gerne erinnere ich mich an den Wunsch unseres Gastes Simon Phillips ein 11“ Tom Clear Ambassador Fell für seine Workshop Reihe am D.I. zu besorgen… .

Remo hat das Drummers Institute bis zum heutigen Tag treu unterstützt und ich darf mich ebenso stolz und dankbar als Remo Endorser bezeichnen! Vielen Dank an dieser Stelle an Gary Man und Remo.

Neben dem gutem Kontakt zu Remo ist es schlicht und ergreifend der Sound, der mich – neben all den Produkten der Konkurrenz – immer wieder auf die Felle von Remo zurückkommen lässt. Der Sound ist rein, klar, warm, voll und ausgewogen im Obertonspektrum. In der Tat habe ich viel experimentiert, bin nach wie vor auf der Suche und neugierig, den Sound zu finden, der mir vorschwebt – sei es für eine bestimmte Produktion oder Recording Session, sei es in Kombination mit meinem Instrument, sei es für den Jazz , Rock-/Pop- oder Orchesterbereich.

Der einzigartige Sound von Remo Fellen resultiert natürlich auf einem perfekten und hochtechnisierten Entwicklungs- und Verarbeitungsprozess, der zwar oft kopiert wird, aber im Ergebnis nicht wirklich zufriedenstellend ist.

Da ich mich nicht unnötig wiederholen möchte, bitte ich der Rubrik „Drums & Heads“ dieser Web Seite zu entnehmen, welche Felle ich aus welchem Grund benutze.

Hier möchte ich kurz gefasst Folgendes festhalten: In 90% aller Fälle entscheide ich mich für einschichtige Felle. Da ich einen warmen, vollen Sound bevorzuge, fällt die Wahl seit einigen Jahren auf die Ambassador X Serie für die Toms, die um 20% dicker sind, als die regulären Ambassador Felle. Doppelschichtige Felle, die durchaus ihren Reiz haben und ich hier in der Regel auf die klassischen Emperor Felle zurückkomme, sind mir auf Dauer jedoch zu träge. Lange Zeit habe ich hier auf coated – also beschichtete – Emperor Felle zurückgegriffen, um diesen „Edge“ zu bekommen, den ich von einschichtigen beschichteten Fellen bekomme. Für die Toms meines Jazzsets gehe ich ebenfalls auf coated Ambassador oder die Vintage Serie; ebenso wie die Wahl für Snare und Bass Drum in der Regel auf coated Ambassador, Vintage bzw. die Powerstroke 3 Serie fällt.

Abschließend möchte ich erwähnen, dass Remo neben der Produktion von Schlagzeugen, die leider eingestellt worden ist, phantastische Perkussionsinstrumente aus dem Bereich der Weltmusik herstellt, die mich immer wieder faszinieren – sei es ein eine südindische Kanjira, eine irische Bodhrán, Ocean Drums, Pandeiros, Rics, Talking Drums, Taiko Drums, aber auch Djembes, Cuicas, Doumbeks, Timbales oder Congas und vieles mehr. Hier werden in der Regel spezielle für diese Zwecke hergestellte oder nachempfundene Felle benutzt wie z.B. Nuskyn, Fiberskyn oder die besonders beeindruckende Kunststoff-Adaption der Leguan Felle einer Kanjira.

Um dem Spektrum der verschiedenen Produkte – wenn auch nur ansatzweise – gerecht zu werden, möchte ich hier auch die Produkte des Marching und Orchesterbereiches erwähnen. So gehören beispielsweise die Renaissance Pauken Felle, die ebenfalls aus dem Hause Remo stammen, zum weltweiten Standard.

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